Der Abwassersektor in Vietnam leidet unter unzureichendem Management und chronischen Unterinvestitionen. Das AKIZ-Managementkonzept soll daher geeignete technische und betriebliche Maßnahmen sowie deren erfolgreiche Umsetzung aufzeigen, und damit Betreibern von Industriezonen, Investoren, Finanzinstitutionen und zuständige Behörden tragfähige Lösungen an die Hand geben.
In den meisten Fällen sind angemessene Abwasserkonzepte für Industriezonen eine Kombination aus zentralen und dezentralen, sowie technischen und ökonomischen Maßnahmen. Zentrale Kläranlagen können ohne dezentrale Vorbehandlung des Abwassers nicht funktionieren, wenn toxische Stoffe oder Hemmstoffe eingeleitet werden. Zusätzlich ist die (Wieder-)Verwendung von Wasser, Wertstoffen und Energie aus Abwasser in produktionsnahen, dezentralen Anlagen in der Regel profitabler, da hier die direkte Einbindung von wasser- und energieeffizienten Lösungen möglich ist.
Der integrierte Managementansatz ist notwendig, um eine optimale Wertschöpfung der Abwasserbehandlung in Industriezonen sicherzustellen. Ein Finanzmodell soll als wichtiger Bestandteil des Konzepts nötige Investitionen, Betriebskosten-Budgets und zu erwartende Cash-flows aufzeigen.
Neben der Koordination des gesamten Forschungsvorhabens stellen die Entwicklung und der Funktionsnachweis eines integrierten Managementkonzepts für die Abwasserentsorgung in tropischen Industriezonen (AKIZ) die wesentlichen Aufgaben des Teilprojekts 1 dar.
Beruhend auf den Ergebnissen der anderen Teilprojekte muss das AKIZ-Managementkonzept einerseits zentrale und dezentrale, entstehungsnahe Lösungen für die Behandlung von Industrieabwasser aufzeigen, andererseits aber auch technologische und ökonomische Aspekte berücksichtigen. Das Konzept soll alle relevanten Aufgaben des nachhaltigen Betriebs der Abwasserinfrastruktur in der Industriezone abdecken, wobei den spezifischen Gegebenheiten vor Ort besondere Beachtung zukommt.
Das Konzept beinhaltet ein umfassendes Monitoring- und Überwachungssystem, das die Leistungsfähigkeit im täglichen Betrieb überwacht, und Grundlagen für Kostenkalkulation und Refinanzierung aller Anlagen und Organisationen innerhalb der Industriezone schafft.
Um das Managementkonzept zu vervollständigen werden Untersuchungen zu angrenzenden Fachgebieten wie Abfall- und Altlastenmanagement sowie zu soziologischen und ökologischen Aspekten durchgeführt. Die nachhaltige Umsetzung und Verbreitung der Ergebnisse wird zusätzlich durch Maßnahmen zum Capacity Building unterstützt.
Diese Aspekte werden u. a. von folgenden Unterauftragnehmern bearbeitet:
Technische Universität Dresden, Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten
Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie
Hochschule Bremerhaven, Institut für kommunale Wirtschaft und
Public-Private-Partnership
German Water Partnership (GWP)
IEEM gGmbH – Institut für Umwelttechnik und Management
an der Universität Witten/Herdecke
Hanoi University of Science (HUS)
National Economics University (NEU)